Wie schafft ein Lehrer es, innerhalb eines Schuljahres bei jedem Schüler nicht nur individuelle Stärken zu fördern und Schwächen zu unterstützen, sondern die gesamte Bandbreite an zu lehrenden Themenbereichen anhand der Spielliteratur anzusprechen?
Mit dieser Frage habe ich mich intensiv beschäftigt und eine Antwort beim Tango gefunden. Meine Tangolehrerin handhabt es so, dass sie mit Monatsthemen arbeitet. Dieses System funktioniert super. Ich habe es aus der Perspektive der Lernenden kennengelernt und werde es nun auch als Lehrende anwenden.
Das bedeutet, dass ich zusätzlich zum individuellen Unterrichtsstoff jeder Stunde pro Monat einen Schwerpunkt lege. Dieser Schwerpunkt betrifft Themenbereiche der Technik, Atem- und Tonführung und musikalischen Gestaltung. Da die Arbeit am Ton bei der Querflöte deutlich intensiver ausfällt als bei der Blockflöte, gleichen sich die Schwerpunktthemen für die Block- & Querflöte zwar, sind aber nicht genau dieselben.
Während des Schuljahres durchlaufen die Schüler somit wichtige Bereiche als kleine Blöcke, ähnlich den Epochen im Waldorfunterricht. Sie bekommen damit ein Bewußtsein für diese Bereiche, das manchmal nicht so deutlich ist, wenn sie nur in einzelnen Stunden “nebenbei” angesprochen werden. Sie gehen während eines Monats intensiv mit diesem Thema um, erhalten gezielte Übungen und können ihr eigenes Spielen bewußt auf die Schwerpunkte ausrichten.
Die Individualität des Einzelnen geht dabei nicht verloren. Im Gegenteil, die Intensität, mit der wir den Schwerpunkt bearbeiten, hängt vom jeweiligen Bedarf des Schülers ab. Dennoch wird gesichert, dass bei keinem Schüler eines der Themen untergegangen ist.
Hier können alle Schüler die Monatsschwerpunkte einsehen oder runterladen: